Windmühlen
20,7 Opfer pro Anlage in
neun Monaten
Bericht von Dr. Friedrich Buer
12. Juni 2018
So sieht der
Naturschutz des BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger aus und so soll es nach seinem
Willen noch jahrzehntelang weitergehen
Auf der 150.
Jahresversammlung der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft in Halle (Saale)
2017 berichteten Mitarbeiter der Schweizerischen Vogelwarte Sempach über
Schlagopfer an Windmühlen. Die Arbeiten erfolgten im Auftrag des Schweizer
Bundesamtes für Energie. Im Schweizer Jura wurden von März bis November 2015 an
drei 150 m (mit Rotoren) hohen Anlagen die Schlagopfer im Umkreis von jeweils
100 m gesucht und zwar an 85 Tagen während der neun Monate. Da die Opfer unter anderem
durch Füchse, Wildschweine und Rotmilane schnell gefressen werden, legte man in
regelmäßigen Abständen Testkadaver aus, um die Verlustquote abschätzen zu
können. Die Kollisionsopfer waren vor allem nachts ziehende Kleinvögel,
darunter etliche Goldhähnchen. Mit
Radar wurde die Zahl der Anflüge an die Rotoren registriert und die Kollisionen
anhand der gefundenen Opfer gezählt. Unter dem Strich ergaben sich 20,7 Opfer pro Windmühle im
Beobachtungszeitraum von neun Monaten. Einzelheiten finden Sie im Tagungsband
der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft 2017.
Allerdings ist der abgesuchte
Umkreis von 100 m zu klein, weil die Rotorspitzen Geschwindigkeiten von 400 bis
450 km/h erreichen. Je nach Stellung der Rotoren fliegen die getroffenen Opfer unterschiedlich
weit. Aus 150 m Höhe sicherlich weiter als nur 100 m. Darum dürfte die
errechnete Zahl der Opfer noch größer sein.
Aber das Erschlagen von geschützten Vögeln ist nicht nur eine
Frage von kommagenauen Kollisionsraten. Hier geht es um gesetzlich geschützte
Arten, für die das Tötungsverbot gilt. Und es geht um die Liebe zu Tieren, um
ihre Würde und den Schutz ihres Lebens. Sie werden sinnlos erschlagen durch
hoch subventionierte „irrationale
Sakralbauten“, wie der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn die
Windmühlen nennt. Bereits am 26. Februar 2014 hat die regierungseigene „Expertenkommission
Forschung und Innovation (EFI)“ der Bundesregierung ein Gutachten zum EEG und
damit auch den Windmühlen überreicht. In der Zusammenfassung steht: „Das EEG sorgt also nicht für mehr Klimaschutz,
sondern macht ihn deutlich teurer.“ Das wird seitdem sorgfältig verschwiegen, weil es „nicht hilfreich“ ist.
Und es geht um das Versagen der großen Naturschutzverbände in
Deutschland. Ihre Spitzenfunktionäre werben für immer noch mehr Windmühlen,
obwohl sie wissen, welches Massaker diese Anlagen Jahr für Jahr aufs Neue
anrichten, denn ihre Betriebszeit gilt für mindestens zwanzig Jahre. An ihrer Spitze steht Hubert Weiger, der Vorsitzende des BUND, mit 565.000 Mitgliedern
der größte deutsche Naturschutzverband.
Schon am 23. Juni 2011 hält er in Berlin eine BUND –
Pressekonferenz ab, auf der er zusammen mit dem Präsidenten des Bundesverband
Windenergie e. V., Hermann Albers, Werbung für Windmühlen macht. Danach
schreibt er immer wieder gemeinsam mit Albers Presseartikel z. B. in der Frankfurter
Rundschau, in denen sich beide für die Verdoppelung der Zahl der Windmühlen aussprechen
– dreister kann Lobbyismus nicht werden. Nur zwei Vögel pro Anlage und Jahr
kämen um, sagt Weiger. Bei 28.000 Windmühlen sind das schon 56.000 erschlagene
Vögel pro Jahr. Geht es nach Weiger sollen sich künftig doppelt so viele Windmühlen
drehen und entsprechende doppelt so viele Vögel erschlagen werden, nämlich 112.000
pro Jahr. Leider sprechen die Opferzahlen, die auf der Jahrestagung der
Deutschen Ornithologischen Gesellschaft vorgestellt wurden, für ein Massaker ganz
anderes Kalibers. Das ist das Fukushima, das Hubert Weiger und seine
Seilschaften zu verantworten haben.
Dr. Friedrich Buer
Georg-Vogel-Straße 6
91413 Neustadt an der Aisch